Wells Gray Provincial Park

16. Juni 2021 / Susanne Siewert

Clearwater

Der Weg ist das Ziel. Das gilt hier besonders. Auf dem Weg nach Clearwater haben wir den ersten Halt am Mount Robson Visitor Center eingelegt. Mit 3954m ist der Mount Robson der höchste Berg der kanadischen Rockies und wunderhübsch anzusehen. Am Mount Terry Fox Viewpoint haben wir tatsächlich noch rote Lachse, Kokanees, springen sehen.
Auf dem Weg Richtung Trophy Mountain Buffalo Ranch, die mittlerweile geschlossen ist, haben wir noch eine River Safari im Speedboat gemacht. Wir haben zwar keine Tiere gesehen, außer den Hund des Fahrers, der vorne auf dem Speedboat mitgefahren ist, aber dennoch war das ein lohender Ausflug. Abends gab es, wie soll es anders sein, wenn man schon auf eine Buffalo Farm wohnt, sehr leckeres Büffel Filet Steak.

Stephans 1. Ritt auf einem Pferd

Hier auf der Buffalo Ranch sollte Stephan das erste Mal in seinem Leben auf einem Pferd sitzen, genauer gesagt auf Robin, einem Schecken. Trittsicher hat ihn der gescheckte Wallach an steilen Abgründen vorbei bis zum "Moul Fall" Wasserfall gebracht, an dem wir eine kurze Rast eingelegt haben. Auf dem Rückweg sind wir dann auch tatsächlich einmal galoppiert und Stephan war geschockt, wie schnell 1 PS sein können :-)
Stephan und Robin
Es soll Jahre dauern, bis er sich auf Island wieder auf den Rücken eines Pferdes setzt.
Bison

Dawson und Helmcken Falls

Der Wells Gray Provincial Park ist bekannt für seine Wasserfälle. Da es diese reichlich in dem ca. 540.000 Hektar großen Park gibt, wird Wells Gray auch der »Wasserfall-Park« genannt, dementsprechend haben wir uns auch einige angesehen. Weil wir uns auf einem Hochplateau befinden, gibt es keine Felswände, die links und rechts vom Murtle River oder den anderen großen Flüssen des Parks in die Höhe ragen und von denen sich die Wasserfälle in die Tiefe stürzen. So sind die Dawson Falls mit ihren 15 m Höhe aber ca. 90m Breite eher breit als hoch, werden aber trotzdem auch »Little Niagara Falls« genannt.

Ganz anders die Helmcken Falls. Dies ist ein Wasserfall des Murtle River im Wells Gray Provincial Park. Kurz bevor der Fluss in den Clearwater River mündet, fällt er vom Murtle Plateau 141 m in die Tiefe. Somit ist dieser Wasserfall im südöstlichen British Columbia der vierthöchste in Kanada.

Helmcken Falls
Helmcken Falls
Helmcken Falls

Am Bailey's Chute sehen wir am Nachmittag dann tatsächlich noch weitere Lachse springen, auch wenn es für den echten "salmon run" schon zu spät ist.

Die Obstgärten des Okanagan Valley
Spahat Canyon über Kamloops nach Vernon

Der letzte Wasserfall, den wir im Wells Gray Park besuchen, ist der Spahat Falls. Den besten Blick auf den Wasserfall hat man von der Aussichtsplattform, die sich etwa fünf Minuten zu Fuß vom Parkplatz an der Clearwater Valley Road befindet. Wie die Helmcken Falls ist das Gestein auch beim Spahat Falls vulkanischen Ursprungs. Die gesamte Fallhöhe misst 75 Meter, wobei die größere Stufe 60 Meter hoch ist und uns einen spektakulären letzten Eindruck vermittelt, eh wir den Wells Gray Park verlassen.

In Vernon angekommen, finden wir schnell bei Clara, ihrem Mann und dem weißen Pudel Teddy eine Unterkunft. Nach einem kurzen Stop am Kalamalka Lake und bei Pizza Hut schnacken wir mit unseren Hosts noch bis nachts um 1.30 Uhr und gucken uns Fotos ihrer Mexiko Reisen an. In Mexico überwintern sie jedes Jahr samt Gartenzaun, Gartenzwergen und Oktoberfest. Überhaupt ist der ganze Ort Vernon und wie es scheint auch der mexikanische Campingplatz fest in der Hand der Exildeutschen, die im Ausland deutscher sind als jeder Deutsche zu Hause. So stehen denn auch im heimischen Garten sin Kanada schöne deutsche Gartenzwerge, die von dem Pudel und dem Gartenzaun vor jedem Unbill geschützt werden. So sehen wir überhaupt in Vernon nicht nur den ersten deutschen Bäcker in Kanada, nein auch die ersten Gartenzäune.

Vernon

Die Zeit steht still auf der O-Keefe Ranch
Auf der Ranch wird man zurückversetzt in das Jahr 1867. Die Führung erfolgt von den Männern und Frauen in der entsprechenden Kleidung des vorletzten Jahrhunderts und auch die Häuser, der Kolonialwarenladen, die Schmiede und selbst die Tiere sehen aus wie aus der Zeit gefallen. Wir haben den Besuch hier bei schönstem Wetter sehr genossen und haben uns erst um 14 Uhr auf den Weg Richtung Osoyoos gemacht. Da wir uns etwas verfahren haben, sind wir dann in Keremeneos gelandet, einem Ort mit 1.500 Einwohnern. Hier haben wir uns vor dem Abendessen noch mal die Füße vertreten und unterwegs ein Pärchen, welches auch zu Fuß und ich glaube mit Hund unterwegs war, gefragt, wo man denn hier etwas essen könnte, außer in unserem Motel. Ihre Antwort war, das die das leider nicht wüssten, da sie erst ein halbes Jahr hier leben würden. Wir haben nicht schlecht gestaunt, wie gesagt, der Ort hat nur 1.500 Einwohner und ist doch recht überschaubar...

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